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Katalog 37
25 Musiker-Autographen von George Antheil bis Hugo Wolf
Möglicherweise an den Dirigenten Nikolai Malko (und seine Frau), der 1930 mit dem Prager Philharmonischen Orchester das "Capriccio for Orchestra" von Antheil uraufführte.
Ignaz Brüll, Wiener Komponist und Pianist, mit Brahms eng befreundet.
Cécile Chaminade, französische Komponistin und Pianistin, die bereits als Achtjährige Bizet mit eigenen Kompositionen beeindruckte. Ihre internationale Popularität zeigt sich auch an dem Autograph für eine argentinische Sammlerin.
Deutscher Pianist und Komponist, Neffe von Alexander Dreyschock.
Robert Fuchs, Komponist, 1875-1912 Professor für Theorie am Wiener Konservatorium. Bei ihm studierten u.a. Leo Fall, Richard Heuberger, Erich Wolfgang Korngold, Gustav Mahler, Franz Schmidt, Franz Schreker, Jean Sibelius, Robert Stolz, Richard Strauss, Hugo Wolf und Alexander von Zemlinsky.
Ossip Gabrilowitsch, Pianist und Dirigent, 1918 Gründungsdirigent des Detroit Symphony Orchestra. - "My dear Schindler [möglicherweise der Dirigent Kurt Schindler?], I am sorry I spoke as I did this morning. You may be assured I had no intention of offending you. It seemed to me permissible to crack a little joke on a weakness which I thought you share with so many distinguished artists - that of not been very punctilious in details of strictly practical nature, like keeping ones sheet music in order ... At any rate it was a silly joke on my part and I should not have done it. I am sorry."
Alfred Grünfeld, Klaviervirtuose und Komponist aus Prag, ab 1873 in Wien, berühmt für seine Konzertparaphrasen von Strauss-Walzern.
Henri Herz, gefeierter Klaviervirtuose aus Wien, ab 1816 in Paris, Gründer einer Klavierfabrik. Bedauert, der Aufführung der Komposition einer Madame nicht beiwohnen zu können.
Ausführliches Geburtstagsschreiben des 80-jährigen Klindworth an den gleichalten Kollegen Adolph Schloesser in England, mit Reminiszenzen an die gemeinsamen frühere Zeit. Beide waren 1854 nach England gegangen, um als Pianisten, Dirigenten und Musikpädagogen zu wirken. Klindworth gründete 1883 seine berühmte Klavierschule in Berlin. 1907 adoptierte das Ehepaar Klindworth die zehnjährige englische Waise Winifred Williams (eine Verwandte von Klindworths Ehefrau), die 1915 Siegfried Wagner heiratete und nach dessen Tod 1930 Leiterin der Bayreuther Festspiele wurde.
An einen Freund über seine kürzlich erfolgte Heirat mit Bitte um Besuch in Puteaux. - Édourd Lalo (1823-1892), französischer Komponist und Violinist, bekannt für sein 2. Violinkonzert "Symphonie espagnole".
Theodor Leschetizky (1830-1915), Pianist, Komponist und Musikpädagoge. studierte in Wien bei Carl Czerny und Simon Sechter. Ab 1854 in Sankt Petersburg, wo er 1862 mit Anton Rubinstein das dortige Konservatorium gründete, und zu einem der Begründer der russischen Klavierschule wurde. Ab 1878 wieder in Wien. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen Ignacy Jan Paderewski, Artur Schnabel, Ossip Gabrilowitsch und Paul Wittgenstein.
Victor Massé französischer Komponist, komponierte hauptsächlich für die Pariser Opéra Comique. Ab 1860 Chordirigent an der Pariser Oper, 1866 Kompositionslehrer am Conservatoire. Sein hier angesprochenes letztes Werk "Une Nuit de Cléopâtre" wurde posthum im April 1885 in Paris uraufgeführt.
Heinrich Proch, Komponist und Theaterkapellmeister in Wien - Joseph Kupelwieser (1791-1866), Wiener Theaterdichter und Theatersekretär, gehörte mit seinem Bruder, dem Maler Leopold Kupelwieser, zum Freundeskreis um Franz Schubert, für den er das Libretto zu "Fierrabras" verfasste. - "Lieber Kupelwieser! Sie thun mir einen sehr großen [vierfach unterstrichen] Gefallen, wenn Sie bewerkstelligen, daß die Überbringerin dieser Zeilen ... für kleine [einfach unterstrichen] Parthien zur Oper engagirt wird."
Puccini berichtet seiner langjährigen Vertrauten und intimen Freundin, dass er einen eigenhändigen, sehr schmeichelhaften Brief der Queen Alexandra mit einer eleganten, mit Diamanten und Rubinen bestückten Anstecknadel erhalten hat. Puccini hatte Queen Alexandra den Klavierauszug von "La fanciulla del West" ("Das Mädchen aus dem goldenen Westen") gewidmet.
Moriz Rosenthal, Klaviervirtuose aus Lemberg, emigrierte 1936 in die USA. Rosenthal war als Schüler von Karol Mikuli Enkelschüler von Chopin, studierte 1878/79 in Weimar und Rom bei Franz Liszt. Rosenthal war berühmt für seinen sarkastischen Witz.
Wassily Sapellnikoff, russischer Pianist, mit Tschaikowski eng befreundet, der über ihn schrieb "Seit Kotek habe ich niemanden so herzlich geliebt". 1888 bis 1889 begleitete er Tschaikowski auf einer Konzertreise durch Europa und spielte dabeidessen 1. Klavierkonzert, das bis dahin als unspielbar galt, mit Tschaikowski als Dirigent.
Ausführliches Schreiben mit Absage an gemeinsame Kammermusikprojekte: "... andrerseits wartet meiner für diesen Winter eine so eilfertige Arbeitslast, dass es mir bei bestem Willen absolut unmöglich wird, mich der Pflege von Kammermusik in so ausgiebiger Weise zu widmen."
Das Trio für Violine, Violoncello und Klavier op. 100 erschien 1897 bei Breitkopf & Härtel. - Philipp Scharwenka (1847-1917), Komponist, älterer Bruder von Xaver Scharwenka, des Gründers des Scharwenka-Konservatoriums in Berlin, wo er ab 1881 die Leitung des Theorie- und Kompositionsunterrichts, später die Direktion übernahm. 1893 wurde das Institut mit der Klavierschule von Karl Klindworth zum Klindworth-Scharwenka-Konservatorium zusammengelegt.
Schönberg bittet Alsbach um die Weiterleitung eines Schreibens an Ch. E. H. Boissevain (1868-1940), den er 5 Jahre zuvor, 1914, in Amsterdam bei der Vorbereitung einer Aufführung seiner Gurrelieder kennengelernt hatte. (Die Aufführung wurde durch den ausgebrochenen ersten Weltkrieg verhindert.) 1923 wird Schönberg Boissevain um finanzielle Hilfe für den notleidenden Anton Webern bitten, die Boissevain dann auch prompt zusagt.
Giovanni Sgambati, italienischer Komponist, Pianist und Dirigent, in den 1860er Jahren Schüler von Franz Liszt in Rom, von Wagner beeinflußt und geschätzt. Nach Jahren intensiver Reise- und Konzerttätigkeit wurde Sgambati 1893 künstlerischer Direktor der Società Filarmonica Romana.
Alexander Iljitsch Siloti, russischer Pianist, Komponist und Dirigent, gilt als einer der glänzendsten Repräsentanten der Liszt-Schule. Nach der Oktoberrevolution Emigration in die USA, 1924-1942 an der Juilliard School in New York. Zu seinen berühmtesten Klavierschülern zählt sein jüngerer Cousin Sergei Rachmaninow.
Strauss dankt Müller-Wischin für Glückwünsche. "... Ich komme soeben aus Athen zurück, wo ich bei einem Gesandten Sicelianos eine reizende Landschaft von Ihnen fand, die der Besitzer zu meiner Freude als das beste Bild seiner Sammlung bezeichnete..." - Die Ansichtskarte mit der Fotografie: "Landhaus Richard Strauss - Garmisch" mit Richard und Pauline Strauss vor dem Haus sitzend.
1906 war das letzte Jahr, in dem Cosima Wagner noch die Festspiele leitete, ehe sie 1908 die Leitung an ihren Sohn Siegfried übergab. Der Ring (mit Fleischer-Edel als Sieglinde) wurde in diesem Jahr noch in der Inszenierung von Cosima Wagner gespielt und von Siegfried Wagner dirigiert. - Diktatschreiben in der Handschrift der Tochter von Cosima Wagner Eva von Bülow, von ihr auch die Signatur. Eva hatte in diesem Jahr die Oberaufsicht über die Pflege der kranken Mutter übernommen und erledigte auch deren Post.
"... Es wäre schon sehr schön, wenn Sie bei dieser Gelegenheit die Walburg singen könnten. Glauben Sie, dass es mit Ihren Reisedispositionen sich einrichten liesse? - Ich komme eben von herrlichen Hochtouren zurück. War 3800 hoch! - Ist mir aber auch grossartig bekommen. Wenn ich nur nicht wieder dicker werde: Man kann es ja mit Finchen [die Ehefrau Winifred Wagner] sonst gar nicht aufnehmen..." - Die Uraufführung von Siegfried Wagners Oper "Bruder Lustig" war am 13.10.1905 in Hamburg, mit Fleischer-Edel in der weiblichen Hauptrolle "Walburg".
Die Todesnachricht "Merk" bezieht sich auf seinen Freund Heinrich Merk, der geistig zerrüttet in Wiesbaden einen Selbstmordversuch verübt hatte, an dessen Folgen er wenige Wochen später starb, was Hugo Wolf ausserordentlich erschütterte, wie er in einem früheren Brief schreibt. - Wolf rät seinem kränkelnden Freund Popeschnigg, doch nach Bayreuth zu fahren, aber nur wenn er gesundheitlich wieder vollkommen hergestellt sei, denn "für Bayreuth muß man gute, starke Nerven parat haben".