DIE KLAVIERSZENE
Virtuosen - Klavierlehrer - Verleger
Virtuosentum und Unterrichtstätigkeit gingen oft Hand in Hand. Als Virtuose konnte man sich höchsten Kreisen empfehlen:
Der Mozart-Schüler Anton Eberl (1765-1807) war von 1796-1803 in St. Petersburg Kapellmeister, Komponist, Klaviervirtuose und Musiklehrer der Zarenfamilie.
Beethovens Schüler Carl Czerny (1791-1857), schon bald gefragter Klavierlehrer, war als 13-Jähriger beim Fürsten Lichnowsky engagiert, dem er fast täglich jeweils einige Stunden "alles, was er wünschte, auswendig vorspielen musste".
Beethoven, der in Wien zuerst als Pianist Furore machte, wurde vom Fürsten Lichnowsky in außergewöhnlicher Weise gefördert, bis es 1806 zum Bruch kam. Sein Rentenvertrag von 1809, mit dem Erzherzog Rudolph, Fürst Kinsky und Fürst Lobkowitz Beethoven eine lebenslange Rente garantierten, damit er in Wien blieb, beinhaltete vermutlich auch eine Nebenabsprache mit Erzherzog Rudolf für Klavier- und Kompositionsunterricht.
Daneben gab es aber auch den Markt der bürgerlichen "Musikliebhaber" mit dem immensen Bedarf an Unterricht und einfachem Spielmaterial. So waren in Wien zwischen 1770 und 1830 rund 300 Klavierlehrer tätig.
Verleger wie Anton Diabelli (1781-1858) und Tobias Haslinger (1787-1842) bedienten diesen Markt auch mit eigenen einfachen Kompositionen.
Johann Baptist Vanhal (1739-1813) konnte ab ca. 1780 in Wien als einer der ersten Komponisten ohne fürstliche Unterstützung nur von Unterricht und Komposition leben.
Wiener und internationale Vertreter der Klavierszene der Beethovenzeit: