CARL BLUM (1786-1844)
Carl Blum (1786-1844), Berliner Sänger, Gitarrist, Schauspieler, Regisseur, Librettist und Komponist. Blum studierte Komposition in Leipzig bei Hiller und zusätzlich 1817 in Wien bei Salieri. Ab 1820 Hofkomponist der Königlichen Hofoper in Berlin. Blum schrieb zahlreiche Opern, Bühnenstücke und Bearbeitungen, sowie eine Gitarrenschule und Werke für Gitarre solo.
"Der vielseitig veranlagte, aber unstete Blum war - wie ein Zeitgenosse schrieb - „kein Genie, aber reich an Talenten“. Seine vielen gefälligen und leichten Opern errangen zu ihrer Zeit große Erfolge (u. a. Claudine von Villa Bella, 1810, Das Rosenhütchen, Wien 1817). Seine eigentliche, theatergeschichtlich recht fragwürdige Bedeutung liegt in der Einbürgerung des Vaudevilles in Deutschland. Mit ihren frechfrivolen und pointierten Gesangsstücken verdrängte diese Gattung - wenigstens in Berlin - das damalige deutsche Singspiel mit seinem gemütvollen Ton. Blum wurde so zum Begründer einer speziell Berliner Theatertradition, die über David Kalisch noch bis zu Paul Lincke weiterwirken sollte." (Elvers, NDB)
Hier eine Gesangsszene von 1829 und eine seltene Erlkönig-Vertonung: