"Werther Herr Mertke Die unerwartete Abreise meines Schwiegervaters, die er vorgestern bestimmte u. das Zusammentreffen der verschiedenartigsten Geschäfte haben uns in diesen Tagen in eine so große Unruhe u. Unordnung versetzt, dass mir der kaum [zu] entschuldigende Verstoß begegnet ist ganz zu vergessen, daß Sie mir das Vergnügen Ihrer Gesellschaft auf heute zugesagt haben. Können Sie mir diesen Verstpß verzeihen, so hoffe ich, daß Sie mir es dadurch beweisen, daß Sie nächsten Freytag ein freundschaftliches Mittagmahl bey uns einnehmen. Einer gütigen Antwort entgegen sehend bin ich der Ihrige ergebenst I. Moscheles." - Ernst Wilhelm Mertke (1783-1854), Fagottvirtuose, scheint im gleichen Jahr 1826 im Sommer als Solist eines Konzerts für Fagott am Königlichen Schauspiel in Berlin auf. 1816 hatte die AmZ ihn in einer Konzertkritik aus Warschau als "durchreisender, aus Riga kommender Virtuos auf dem Fagott" gelobt: "Die ältesten Mitglieder des Orchesters erinnern sich nicht, einen besseren Fagottisten hier in Warschau gehört zu haben." (AmZ, 03.04.1816).