Mendelssohn, Rosamunde (1804-1883)
Eigenhändiger Brief, signiert, an Ernst Rudorff, Sonnabend, ohne Ort und Datum [Bonn?, vor 1870] Einladung zu Lily Mendelssohn.
[Bonn], [ca. 1867-1869]
EUR 600,00
20x13, 1 Seite. Briefpapier mit gedrucktem Monogramm.
Bestellnummer
: 18316
"Mein Brief an Dr. Schaper enthält eine Einladung für ihn u. Sie lieber Herr Rudorff zu morgen Sonntag Mittag 2 Uhr. Wie leid ists mir daß Dr. Sch. fort, wollen Sie nicht kommen? Sie finden nur Fr. Klingemann und Lilly Mendelssohn, Felix M’s jüngste Tochter. Sehr erfreuen würden Sie uns, unsre liebe Haustochter ist auch wieder hier u. da darf man doch wieder auf etwas Musik hoffen? R. Mendelssohn, Sonnabend." - Möglicherweise die erste Begegnung zwischen Lili Mendelssohn und dem lebenslangen Freund der Familie Ernst Rudorff (1840-1916). Lily (1845-1910), jüngste Tochter von Felix Mendelssohn Bartholdy, wuchs nach dem frühen Tod der Eltern bei ihrer Großmutter in Frankfurt auf. 1870 heiratete sie hier den Juristen Adolf Wach. Lili Wach und Ernst Rudorff waren einander bis zum Tod Lili's in der Bewahrung und Pflege des musikalischen Mendelssohn-Erbes verbunden. - Der Arzt Dr. Hermann Schaper (1840-1905), später Generalarzt der preußischen Armee und Ärztlicher Direktor der Berliner Charité, war ein enger Freund des Komponisten und Klavierprofessors Ernst Rudorff (1840-1916). Wie Rudorff in seinen Erinnerungen berichtet, hatten beide einander 1863 im Hause von Franz und Enole Mendelssohn in Berlin kennen gelernt, wo Schaper "fast wie ein Sohn" verkehrte. 1865, zur gleichen Zeit, als Rudorff nach Köln ging, wurde Schaper als Militärarzt dorthin versetzt. Er bezog eine Wohnung im gleichen Haus wie Rudorff, verbrachte viel Zeit mit ihm und integrierte sich bald ins Kölner Musikleben: "Schaper beteiligte sich mit dem größten Vergnügen als Cellist an den Klängen der Musikalischen Gesellschaft."