1. deutsch

Mendelssohn, Georg Benjamin (1794-1874)

Eigenhändiger Brief, signiert an Ernst Rudorff, Bonn, 17.10.1867 wegen eines Klavierkaufs.

Bonn, 17.10.1867

EUR 500,00

18x12 cm, 2 Seiten auf Doppelblatt.

"Lieber Herr Rudorff. Der Flügel den wir Ihrer großen Gefälligkeit verdanken, macht furore, furore furissimo! Und doch war ich, zum Glück ohne Schaden, ungefällig? Sie werden mich entschuldigen, wenn ich Ihnen sage, daß Obladen das sehr schwere Instrument auf einem eignen Karren, aus Aengstlichkeit, selbst begleitet, und die Nacht zuvor aus Besorgnis über den Außgang nicht geschlafen hat. Da konnte ich den Transport unmöglich unkundigen Händen anvertrauen. Kommen Sie um recht bald zu versuchen, wie’s grad klingt. Ihre Belohnung ist jederzeit bereit! Mit freundlichsten Grüßen Ihr GMendelssohn." - Der Komponist und Klavierprofessor Ernst Rudorff (1840-1916), Freund der Familie, zu dem Zeitpunkt noch Klavierlehrer in Köln, hatte Georg Benjamin Mendelssohn (1794-1874, Onkel von Felix Mendelssohn Bartholdy), beim Kauf eines Flügels von dem renommierten Stuttgarter Klavierbauer Richard Lipp (1805-1873) unterstützt. Die Familie Mendelssohn war mit dem Flügel so zufrieden, dass kurze Zeit danach auch der Berliner Familienzweig einen solchen Flügel bestellte. - Georg Benjamin Mendelssohn, Sohn des Gründers des Bankhauses Joseph Mendelssohn (1770-1848) und Enkel von Moses Mendelssohn, hatte die wissenschaftliche Laufbahn eingeschlagen und war zum Professor für Geographie berufen worden; auf der Universität, allerdings mit erheblichen Ressentiments konfrontiert, "zog er sich weitgehend von Vorlesungen zurück und nahm keinen weiteren Anteil an Fakultätsgeschäften". (Gilbert, 1975).

Bestellnummer : 18315