1849 gründete Berlioz eine neue Konzertgesellschaft, die "Grande Société Philharmonique de Paris" mit über 200 Musikern (100 Instrumentalisten und 120 Chormitgliedern). Das erste Konzert am 19.02.1850 war ein unbestreitbarer Erfolg, aber bald wuchsen die Schwierigkeiten, und nach Ende der zweiten Saison 1850/1851 beendete Berlioz das Projekt. - Hier ein Brief zur Organisation des ersten Konzerts der 2. Saison am 22.10.1850. In diesem Konzert dirigierte Berlioz die Uraufführung seiner Ballade "Sara la baigneuse" op. 11, in der endgültigen Fassung für Tripelchor und Orchester (H69C). Eingeleitet von Beethovens 5. Symphonie brachte das Konzert auch frühere Werke von Berlioz (Les Francs-Juges-Ouvertüre op. 3 und Le Cinq mai op. 6) sowie zur Auflockerung Gesangsstücke und Arien von Schubert, Donizetti, Bellini, Halevy und Bortniansky. Berlioz bemühte sich im Vorfeld auch um einen Solo-Auftritt des Cellisten Alexandre Batta (1816-1902) mit Verweis auf die Abwesenheit des Cellisten Hippolyte-Prosper Seligmann (1817-1882), der als aktives Mitglied der Société Philharmonic dies eigentlich übernehmen hätte sollen, aber an dem Tag nicht verfügbar war. Das Programm des Konzerts zeigt, dass aber auch Batta hier nicht als Solist auftreten konnte oder wollte. - "Jeudi 3 oct: Mon cher Batta, Nous donnons notre premier concert de la Société Philharmonique le Mardi 22 de la mois. Vous serais bien aimable d’y jouer un solo ... Seligmann notre confrère, devait y figurer, mais il craint de n’être pas à Paris ce jour là et toute latitude nous est laissée par lui à cet égard. Rèpondez moi un mot courier par courier, Vous nous obligerez tous beaucoup. Votre tout dévoué H. Berlioz. 19 rue de Boursault. - "Lieber Batta, wir geben unser erstes Konzert [der zweiten Saison] der Société Philharmonique am Dienstag, 22. dieses Monats [= 22.10.1850]. Es wäre sehr nett, wenn Sie da ein Solo spielen könnten ... Seligmann, unser Gesellschaftsmitglied, sollte das eigentlich machen, aber er fürchtet, dass er an dem Tag nicht in Paris ist und lässt uns daher diesbezüglich jegliche Freiheit. Schicken Sie mir bitte eine Antwort per Boten. Wir werden Ihnen sehr verpflichtet sein! Ihr sehr ergebener H. Berlioz."