Beethoven, Ludwig van (1770-1827)
[Op. 61.] Konzert für Violine und Orchester D-Dur, Opus 61. Vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat der Handschrift aus dem Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek (Mus. Hs. 17.538). Hrsg. und kommentiert von Franz Grasberger. Mit einem Vorwort von Wolfgang Schneiderhan.
Graz, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, 1979
Querformat 25x34 cm, 128 Blatt Faksimileband in Originalhalbleder, Kommentarband 49 (6) Seiten. In braunem Original Leinenschuber, der Schuber leicht berieben, die obere linke Kante leicht geöffnet. Der Faksimileband auf dem letzten Blatt (hinterer Spiegel) mit handschriftlicher Nummer "0" und Sammlerstempel "Rheinfurth".
= Musica manuscripta im Auftrag des Österreichischen Instituts für Musikdokumentation Band 1. - "Das Autograph von Beethovens Violinkonzert ist hauptsächlich mit einer Tinte geschrieben, die zu verblassen beginnt; zugleich ist es eines der interessantesten Beethoven-Autographe, da es nicht nur die üblichen Korrekturen bei und nach der Niederschrift zeigt, sondern auch die ersten Stufen der Revisionen der Violinstimme und Skizzen zu einer Umarbeitung zu einer Klavierstimme. Beides zusammen ist gewiß ein ausreichendes Argument dafür, die Faksimilereihe gerade mit diesem Autograph zu beginnen." (Ludwig Finscher in: Musica, Mai/Juni 1980, S. 304) - Beethovens einziges Violinkonzert wurde 1806 vom Wiener Geigenvirtuosen Franz Clement (1780-1842) uraufgeführt, der das Konzert ohne vorherige Probe vom Blatt gespielt haben soll. Die zeitgenössische Kritik bemängelte die Komposition: " Ueber Beethhofens Concert ist das Urtheil von Kennern ungetheilt, es gesteht demselben manche Schönheit zu, bekennt aber, daß der Zusammenhang oft ganz zerrissen scheine, und daß die unendlichen Wiederholungen einiger gemeinen Stellen leicht ermüden könnten." Nach der Uraufführung wurde das Konzert kaum mehr aufgeführt, bis 1844 Felix Mendelssohn Bartholdy dem Werk in London mit dem damals 12-jährigen Joseph Joachim als Solisten zum Durchbruch verhalf.